Mit dem Programm der Alltagskompetenzen gilt es in der 9. Jahrgangsstufe besondere Kompetenzen für das eigene Leben zu erwerben, so dass letztlich auch das große ‚Ganze‘ davon profitiert und es allen besser geht. Zwar ohne Regen, aber mit einigen grauen Wolken als Begleitung machten sich beide Klassen der 9. Jahrgangsstufe am 20.04.2023 auf, verschiedene Stationen im altbekannten Freilandmuseum Neusath zum Thema ‚Umweltschutz, Hygiene, Gesundheit‘ zu erleben.
Die wertvolle Ressource Wasser als Spender von Gesundheit
Dabei lernte man, wie in der Vergangenheit u. a. mit der Ressource Wasser teils sinnvoller, weil nachhaltiger und sparsamer, umgegangen wurde als heute. Eine erschreckende Tatsache nebenbei: 4 Milliarden Menschen haben aktuell keinen Zugang zu sauberem Wasser! Außerdem erfuhr man, dass noch vor 50 Jahren nicht in jedem Haushalt in der Oberpfalz sanitäre Anlagen zur Verfügung standen, dass in vielen Haushalten – vor erst 50 Jahren – beispielsweise Hemden, Hosen, Bettzeug mit den Händen gewaschen wurde, dass Wasser in so manchem Haushalt noch von draußen – vom Brunnen – ins Haus geholt werden musste, dass es aber auch teilweise keine einfache Sache war, das Leben auf diese Weise zu meistern. Bügeln mit einem heißen Eisen statt stromverbrauchende Geräte zu nützen, eine Waschglocke als Hilfsmittel zum Waschen einzusetzen anstelle von nur aggressiven Waschmitteln, das Binden von Reisigbesen zu nützen als Ersatz für Besen mit Kunststoffborsten, Betten mit frischem Heu gefüllt, Wände mit Kalkfarbe, kleinere Fenster und weniger Hausöffnungen zum Einsparen von Energie – all das machte das Leben früher in vielen Schichten und Regionen aus und so erklärten die Referentinnen Frau Richthammer und Frau Ring vieles, was man heute im Alltag auch noch gut einsetzen könnte.
Zahncreme – selbst hergestellt!
Auch zum Thema Körperhygiene wurde klar, dass man einiges für die Umwelt und seine eigene Gesundheit tun kann: Zum Beispiel ‚gesunde‘ Zahncreme aus Kreide, Birkenzucker, Pfefferminzblättern herstellen! Das Leben mit Tieren im Haus, in dem man wohnte, bedeutete auch Schutz, Wärme und Sparsamkeit, … aber auch ungebetene ‚Gäste‘ und nicht immer beste hygienische Standards! Die erste Waschmaschine von Miele im Jahr 1955, Sagrotan im Vergleich dazu ein ‚alter‘ Hase aus der Mitte des 19. Jahrhunderts!
Interaktive Übungen und praktische Tipps
Insgesamt also ein Vormittag mit gewinnbringendem Input, vielen praktischen Übungen und einem interaktiven Austausch!
… UND dieser Gedanke stellte sich am Ende als Appell ein:
Vielleicht sollte man wieder öfter in die Vergangenheit blicken und dort Sinnvolles mitnehmen, um das heutige Leben wieder etwas ‚gesünder‘ zu gestalten? – Möglich wäre es! Und vor allem sinnvoll!
Text und Fotos: StDin Doris Weigl (Mittelstufenkoordination)
