Weg von all den Strapazen der Abiturvorbereitung in den letzten Wochen wurden die Abiturientinnen und Abiturienten am Vorabend der ersten schriftlichen Abiturprüfung von Religionslehrkräften der drei Weidener Gymnasien in diesem Vorabi-Gottesdienst an einen sonnigen Strand mitten im Sommer entführt, an dem ein Schiff vor Anker lag, sozusagen als kleiner Vorgeschmack für die Erholung, die sie sich dann nach dem Abistress gönnen können. Der Anker sei in der christlichen Symbolik ein Zeichen für die Hoffnung, nicht durch Wind, Wellen und andere Einflüsse abgetrieben zu werden. Im Hafen gewähre er das sichere Be- und Entladen von Waren und das gefahrlose Ein- und Aussteigen von Passagieren, ebenso sei er dann in unserem Leben ein Symbol für den festen Halt und die Hoffnung in den Stürmen unseres Lebens. Treffe einen aber der Sturm außerhalb des Hafens auf hoher See wie bei Jona oder wie bei den Jüngern mitten auf dem See Genezareth, dann helfe der Glaube und das Gebet zu Gott, um sicher aus dem Sturm und der bedrohlichen Situation herauszukommen. Jede Krise biete auch eine Chance, sich weiterzuentwickeln und neue Möglichkeiten für sein Leben zu entdecken, genauso wie ein Schiff nicht dafür gebaut sei, aus Angst vor dem Sturm im Hafen liegen zu bleiben. Als Erinnerung an diesem Gottesdienst und als Ermutigung, in schwierigen Situationen die Hoffnung nie zu verlieren und auch andere zum Durchhalten zu ermutigen, bekamen die Abiturientinnen und Abiturienten einen kleinen Schlüsselanhänger in Ankerform. Nach den Fürbitten der Lehrkräfte für ihre Prüflinge konnten diese selbst eine Kerze anzünden und so etwas Licht in ihr Dunkel bringen und Gott um alles bitten, was sie auf dem Herzen hatten. Die Fürbitten mündeten in das gemeinsam gesprochene “Vater unser” ein und ein Segensgebet, das bretonische Fischer in einen Felsen an der Küste geritzt hatten, wurde den Prüflingen als symbolischer Hoffnungsanker für die bevorstehenden Abiturprüfungen mit auf den Weg gegeben: “Herr, gib acht auf uns, denn das Meer ist so groß und unser Boot ist so klein!” Abgerundet und vertieft wurde jede einzelne Station im Gottesdienst durch ein passendes Lied oder Instrumentalstück. Allen Mitwirkenden vielen Dank für den schönen Gottesdienst!
Text und Fotos: Sigrid Pirkl, Oberstudienrätin i.B.
