Einblick in Hospiz-Arbeit: „Sterben an einer Hand …“

Zum Abschluss der Themeneinheit „Tod und Leben“ stellte Frau Elke Lauterbach, die leitende Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes Weiden/Neustadt/WN, den evangelischen Schülerinnen der 10. Jahrgangsstufe – wegen der Corona-Pandemie diesmal in einer Videokonferenz – die Arbeit des Hospizvereins vor.

Die Zehntklässlerinnen berichten hier selbst, was sie von Frau Lauterbach in dieser Videokonferenz über die Aufgaben und Einsatzfelder der „Hospizler“ erfahren haben:

Sigrid Pirkl, OStRin i.B.

 

Der Hospizverein

​Z​u Hause zu sterben, ist für viele Menschen unvorstellbar, allerdings gibt es auch viele Menschen, deren letzter Wunsch es ist, dies zu tun.

​Der Hospizverein will den sterbenskranken Menschen diesen Wunsch erfüllen. Die Mitarbeiter des Hospizvereins begleiten die Menschen bis zum Ende ihres Lebens. Das Hauptziel des Hospizvereins ist es, den Menschen Lebensqualität zu schenken. Zudem wird der Patient nicht auf seine Krankheit reduziert, sondern es wird versucht, die Symptome und Schmerzen zu lindern, um ihm ein Stück weit mehr Lebensqualität zu geben. Auf die restlichen Familienangehörigen, Freunde und Nachbarn, die dem Sterbenden nahestehen, wird natürlich auch geachtet. Der Hospizverein deckt viele Aufgaben ab, wie z.B. die psychische, physische, soziale und spirituelle Begleitung. Zudem kommen auch die Beratung und die medizinische Versorgung nicht zu kurz. Die Mitglieder des Hospizvereins machen dies alles ehrenamtlich. Allerdings gibt es auch hauptamtliche Fachkräfte, die koordinierend und beratend zur Seite stehen und den Alltag zu vereinfachen helfen. Man könnte sich vielleicht auch selbst überlegen, ob man sich für solch eine Arbeit engagieren möchte, um anderen Menschen zu helfen und zur Seite zu stehen.

Laura Hofmann, 10b

 

Der Hospizverein: Begleitung bis zum Ende zuhause

 

Das Sterben zuhause, im Kreis der Angehörigen, ist ein Wunsch vom Großteil der Deutschen. Diesen Wunsch will der Hospizverein den Sterbenden erfüllen, indem er sterbenskranke Menschen bis zum Ende begleitet, und dazu beiträgt, dass es ein würdevolles Lebensende wird.

Allgemein geht es darum, den Menschen Lebensqualität zu schenken und die begrenzte Lebenszeit so angenehm wie möglich zu gestalten, wobei auch die Krankheitssymptome so gut wie möglich gelindert werden und der Mensch auch nicht auf seine Krankheit reduziert wird. Der Hospizverein gibt dabei auch acht auf die Menschen, die als Familienangehörige, Nachbarn oder Freunde dem Sterbenden nahestehen.

Die Aufgaben der Arbeit sind grundsätzlich die physische, psychische, soziale und spirituelle Begleitung und Versorgung, Beratung, medizinisch-pflegerische Versorgung, Hilfe im Alltag, Dasein, Trost spenden etc. Dies alles soll zu einem solidarischen Miteinander führen.

Getragen wird die Hospizarbeit von Ehrenamtlichen, die einem beistehen und Unterstützung bieten. Es stehen aber auch Fachkräfte zur Seite, z.B. aus der Krankenpflege, Ärzte, Sozialdienste und Seelsorger, um eine umfängliche Versorgung zu sicherzustellen.

Auch wenn der Tod abschreckend sein kann, die Mitarbeiter können auch in ihrem Leben die Hospizarbeit für sich aus verschiedenen Gründen als hilfreich ansehen. Also wieso nicht auch selbst als ehrenamtlicher Helfer die Arbeit des Vereins näher kennenlernen und so Menschen bis zu ihrem Lebensende helfen, sodass sie ein gelungenes Leben hatten?

Vera Häusler, 10a

 

Die Arbeit des Hospizvereins

Die meisten Menschen wünschen sich, im vertrauten Umfeld, beschützt und ohne Schmerzen oder anderes Leid ertragen zu müssen, sterben zu dürfen. Ambulante Hospizdienste begleiten deshalb schwerstkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige in den letzten Monaten oder Wochen ihres Lebens – zu Hause, in Krankenhäusern oder in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter schenken schwerkranken und sterbenden Menschen eine individuelle und liebevolle Zuwendung und stehen den An- und Zugehörigen mit Rat und Unterstützung zur Seite. Ziel ist es, die letzte Lebensphase so lebenswert wie möglich zu gestalten und den Menschen ein Sterben in Würde und Geborgenheit zu ermöglichen. Hospizarbeit besteht auch darin, Angehörige und nahestehende Menschen in der Zeit des Abschiednehmens und der Trauer zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, den Verlust emotional zu verarbeiten. Hospizarbeit bringt Normalität und Alltäglichkeit in die von schwerer Krankheit oder Sterben bestimmte Lebenswelt der Betroffenen.

Diana Efremenkov, 10a

 

DIE ARBEIT DES HOSPITZVEREINS WEIDEN-NEUSTADT:

„Sterben an einer Hand, statt durch eine Hand“, das ist das Motto des Hospizvereins.

Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleiten, ihnen beistehen, Zeit und Zuneigung schenken, außerdem das Gefühl geben, keinem zur Last zu fallen: Das alles sind Aufgaben des Hospizvereins. Unterstützung der Angehörigen, auch das gehört dazu. Stütze, Freund und Helfer sein: All das beschreibt die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter dieses Vereins.

Das Ziel ist, Schwerkranke, Sterbende und auch deren Angehörige in der Zeit des Abschieds und der Trauer zu unterstützen, ihnen zu zeigen: Sie sind nicht allein! Ein weiteres Ziel ist die Entlastung in der Zeit der Trauer, Angst und Unsicherheit.

Das Gründungspaar des Hospizvereins Weiden- Neustadt heißt Ilse und Heribert Stock.

Angebot des Hospizvereins:

Der Hospizverein bietet palliative und soziale Dienste an, des Weiteren auch psycho-soziale Beratung. Die ehrenamtlichen Helfer besuchen die kranken Menschen, sie schenken ihnen Zeit und machen ihnen Mut, die letzte Lebensphase selbstbestimmt zu gestalten, die Augenblicke zu genießen, die sie noch erleben dürfen. Jedoch wird auch die Trauer zugelassen und darüber geredet. In einigen Fällen wird auch versucht, wenn möglich, den letzten Wunsch der jeweiligen Person zu erfüllen. Den Menschen Freude machen und deren Wegbegleiter sein, auch nach dem Tod. Es gibt zudem auch Selbsthilfegruppen und ein breites Angebot von anderen Diensten, welche beispielsweise bei der Trauerverarbeitung helfen können. Außerdem bieten Hospizvereine zum Teil auch „Letzte-Hilfe-Kurse“ an, bei denen man zunächst einmal lernt, mit den eigenen Gefühlen der Angst und Überforderung klarzukommen und diese abzubauen. Danach lernt man, was man für einen Nahestehenden am Lebensende tun kann. Der Hospizdienst hat sehr viele verschiedene Seiten, aber fast immer mit Trauerarbeit zu tun, weshalb es auch für die ehrenamtlichen Helfer nicht immer ganz leicht ist, das alles zu verarbeiten.

 

Die Helfer tun dies alles freiwillig ohne jeglichen Verdienst. Sie tun das, weil Sie anderen Menschen helfen möchten und weil sie das als ihre Berufung sehen.

Finanzielle Unterstützung bekommen Sie dabei wenig, weshalb man auf jeden Fall spenden sollte. Wir hätten schließlich bestimmt auch mal gerne solch einen Wegbegleiter, ob für uns, unsere Angehörigen oder für wen auch immer. Das ist eine bewundernswerte Arbeit, welche man schätzen und unterstützen sollte.

Tina Grill, 10a