Organspende und -transplantation ist ein vielschichtiges Thema. Franz Novy, Leiter des Dialysevereins Weiden und Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten in Weiden, kam im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts ans Elly und informierte die Schülerinnen der 10. Jahrgangsstufe über Organspende und alles was damit zusammenhängt.
Die Schülerinnen berichten selbst:
“Am 5.7.2021 hielt Herr Nowy, der Leiter des Dialysevereins Weiden und der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten in Weiden, an unserer Schule im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts in der 10. Jahrgangsstufe einen Vortrag über Organspende. Er erzählte uns von seinen persönlichen Erfahrungen als Nierentransplantierter und informierte uns zugleich auch über die Vorschriften und Regelungen einer Organspende allgemein. Zuerst berichtete er davon, dass er, als er jünger war, viele Jahre zur Dialyse ging, doch er entschied sich schließlich für eine Nierentransplantation. Die Wartezeit für ein Organ ist allgemein sehr lang und auch nervenaufreibend für den Betroffenen und seine Familie/Freunde. Als er schließlich den Anruf bekam, dass eine passende Niere für ihn bereit wäre, war er im Urlaub und musste direkt einen Rückflug buchen, um sich diese transplantieren lassen zu können. Herr Nowy sagte, er dachte immer, dass er total erleichtert wäre, wenn dieser Anruf ankommt, aber in diesem Moment war er weniger erleichtert, sondern eher besorgt oder gestresst gewesen, da sie schnell an einen Rückflug usw. kommen mussten. Als ihm dann schließlich die Niere transplantiert worden war, wurde er gefragt, ob er nicht eine Interessengemeinschaft für Dialysepatienten und Nierentransplantierte in Weiden gründen wolle, da es dort auch viele Betroffene gibt, aber die nächste geeignete Klinik etwas weiter entfernt liegt. Herr Nowy stimmte zu und ist seitdem Mitglied und mittlerweile auch Vorsitzender dieser Gruppe. Die Mitglieder reden nicht nur über ihre Ängste und informieren sich gegenseitig, sondern unternehmen auch zusammen etwas. Zudem erklärte er, dass es dazu kommen kann, dass ein gespendetes Organ nach einiger Zeit nicht mehr funktioniert, was auch bei ihm passiert ist. Nach einigen Jahren musste er wieder zur Dialyse, da nicht nur seine eigene Niere, sondern auch die transplantierte nicht mehr so funktionierte, wie sie sollte. Deshalb benötigte er eine zweite Transplantation, diese war dann aber auf der anderen Seite und die nicht mehr funktionierende Niere wurde nicht entfernt. Außerdem erzählte er, dass in Deutschland eine Organknappheit herrscht und die Wartelisten für ein Spenderorgan extrem lang sind. Er bot uns deshalb die Möglichkeit an, einen Organspende-Ausweis auszufüllen, egal ob wir einmal spenden wollen oder auch nicht, und bat uns auch, mit unserer Familie über unseren Wunsch zu sprechen. Am Ende seines Vortrags war er für alle Fragen offen und zusammenfassend kann man sagen, dass Herr Nowy seine eigenen Erfahrungen und allgemeine Informationen gut miteinander kombiniert hat und wir nun alle besser verstehen können, was eine Organspende überhaupt bedeutet.”
Lara-Marie Siegler
“Am 5.7.21 besuchte uns im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts in der 10. Jahrgangsstufe ein Mann, der am eigenen Leib erfahren hat, wie bedeutend Organspende ist. Zweimal brauchte er schon eine neue Niere und hat den langen Leidensweg erfolgreich bestritten. Es wurde schon im jugendlichen Alter bei ihm festgestellt, dass seine Nierenfunktion sehr stark eingeschränkt ist, bald brauchte er eine neue Niere. Jahrelang stand er auf der Warteliste und ging dreimal in der Woche zur Dialyse. Auf die Toilette gehen konnte er nicht mehr, außerdem war er nicht mehr voll arbeitsfähig. Er musste in dieser Zeit mit sehr vielen Einschränkungen leben, doch dann wurde ein „Match“ gefunden, d.h. dass ein passender Spender gefunden wurde, mit gleicher Blutgruppe etc. Die Niere wurde erfolgreich transplantiert und er hatte wieder mehr Lebensqualität. Doch nach ca. acht Jahren hatte er wieder den Bedarf einer neuen Niere. Das ganze Spiel ging von vorne los, doch auch das hat er geschafft und lebt mittlerweile zwölf Jahre lang mit der neuen Niere.
Organspende ist ein sehr schwieriges Thema in der Gesellschaft, ein Thema, auf das man Antworten braucht, denn es kann Leben retten. Organspende ist nur dann möglich, wenn zwei voneinander unabhängige Ärzte mit einem Zeitunterschied von 24 Stunden den Hirntod feststellen und der Patient die Entscheidung, seine Organe zu spenden, irgendwo festgehalten hat bzw. die Angehörigen zustimmen, wenn keine Entscheidung des Patienten bekannt ist. Die Feststellung des Hirntods ist keine subjektive Entscheidung des Arztes, dieser Vorgang wird streng überwacht und unterliegt genau festgelegten Kriterien.
Man sollte sich bewusst machen, wie wichtig dieses Thema ist, und man sollte ernsthaft darüber nachdenken und eine Entscheidung treffen, um den Angehörigen eine solche Gewissensfrage zu ersparen. Mindestens sollte man ihnen sagen, was man will, um ihnen eine solch schwierige Entscheidung abzunehmen. Auf der anderen Seite muss man es aber auch akzeptieren, wenn jemand das nicht will und man sollte auch niemanden verurteilten, der seine Organe nicht spenden will, weil ihm das zu riskant ist oder auch aus anderen Gründen.”
Tina Grill
“Beim Vortrag über die Organspende im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts in der 10. Jahrgangsstufe wurde uns sehr viel darüber berichtet, was uns vorher unbekannt war. Zum einen, was dabei alles beachtet werden muss, und den Umgang der Gefühle damit: Diejenigen, die ein Organ benötigen, werden mit Gefühlen überschüttet, aber auch ihre Angehörigen, z.B. die Angst keinen passenden Spender zu finden und im schlimmsten Fall sterben zu müssen oder dem Tod immer näher zu kommen; oder zum anderen, dass sie mit Gefühlen von Glück und Freude überrollt werden, wenn ein passendes Organ für den Betroffenen gefunden wird. Dabei müssen sehr viele Faktoren beachtet werden, um das passende Organ zu finden. Deshalb ist es sehr schwierig, ein passendes Organ für einen Dialysepatienten zu finden. Damit die Auswahl größer wird, wäre es sehr schön, wenn sich viele als Organspender zur Verfügung stellen würden, berichtet Herr Nowy in dem Vortrag. Trotzdem ist es aber jedem selbst überlassen, ob man sich zur Verfügung stellt oder nicht. Bevor man aber diese Entscheidung trifft, sollte man sich mit diesem Thema gut befassen und selbst überlegen, wie es wäre, wenn man selbst ein neues Organ bräuchte und sich so in die Lage solcher Betroffenen versetzen, um dies besser nachzuvollziehen zu können.”
Julia Walter
“Eine Organspende kann das Leben von Menschen in ganz unterschiedlicher Art und Weise berühren und verändern. Ein(e) Wartelistenpatient(in), ein Organempfänger, ein Transplantationsbeauftragter und ein Anhänger eines Organspenders sind dabei von Emotionen hin und her gerissen und besonders ihr Leben wird stark beeinflusst, wie uns Herr Nowy, der Leiter des Dialysevereins in Weiden und Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten in Weiden, im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts in der 10. Jahrgangsstufe erzählt hat. Herr Nowy hat uns einen Einblick in seine Welt als von der Organspende Betroffener gegeben. Als 2-facher Wartelistenpatient und Organempfänger von Nieren weiß er genau, von was er redet und konnte uns einen wirklich detaillierten Einblick in seine Welt geben. Von Dankbarkeit über Schuldgefühle bis hin zur Fürsorge sind wirklich alle Emotionen möglich und dies machte er an seinen Erlebnissen deutlich.”
Vera Häusler
“Am 5. Juli 2021 hielt der Leiter des Dialysevereins Weiden im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts in der 10. Jahrgangsstufe einen Vortrag zur Organspende bei uns. Sein Fokus lag dabei auf der Transplantation einer Niere, da er selbst eine Autoimmunerkrankung hat, die zur Folge hatte, dass er zwei Nierentransplantationen in seinem bisherigen Leben durchmachen musste. Er erzählte von seinen Erfahrungen mit der Dialyse, bei der er dreimal die Woche für jeweils sechs Stunden an einer Maschine hing. Daraufhin erklärte er, wie es zur ersten Nierentransplantation kam und wie sie ihm das Leben erleichtert hat. Er ging dabei näher auf die Wartezeit und die Warteliste ein. Da einige Jahre nach der ersten Nierentransplantation diese wieder versagte, musste er wieder mit der Dialyse anfangen, bis er wiederum eine neue Niere bekam. Des Weiteren hat er erklärt, warum es so eine lange Wartezeit gibt und wer alles spenden kann. Er machte deutlich, wie wichtig es ist, einen Organspende-Ausweis zu besitzen, weil es in Deutschland einen Mangel an transplantierbaren Organen gibt. Am Ende konnten wir noch ein paar Fragen stellen.”
Diana Efremenkov
“Herr Nowy, der Leiter des Dialysevereins Weiden und der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten in Weiden, berichtete uns im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts in der 10. Jahrgangsstufe von der Organspende sehr genau, wie sie abläuft und auch, dass sie Leben retten kann. Herr Nowy ist selbst Betroffener und erzählte uns, dass er bereits zwei Nieren transplantiert bekommen hatte. Zudem erklärte er den Vorgang und auch die Wartezeit, bis man einmal ein Spenderorgan bekommt. Man wird in Deutschland nicht gezwungen seine Organe zu spenden, jedoch kann eine Organspende sehr vielen Menschen das Leben retten.”
Laura Hofmann
“Letzten Montag, war Herr Nowy bei uns an der Schule und hat uns von der Organspende und seinen persönlichen Erfahrungen erzählt. Er ist der Leiter des Dialysevereins Weiden und Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten in Weiden. Er hat uns vor allem von seinen eigenen Erlebnissen erzählt. Er selbst hat auch Organe transplantiert bekommen, nämlich eine Niere. Er erzählte, dass man auf eine Warteliste kommt und meist sehr lange auf ein Spenderorgan warten muss. Nach langem Warten bekam er eine neue Niere, welche auch mehrere Jahre gut funktionierte. Jedoch hat er nach ein paar Jahren wieder Probleme bekommen und hat erneut auf eine neue Spenderniere warten müssen. Mittlerweile lebt er mit dieser ohne Beschwerden und hofft einfach das Beste. Er erzählte auch, wie es für sein Umfeld war. Denn er durfte nicht so viel trinken und z.B. bei Feiern oder wenn man wo zu Besuch war, wurde ihm oft etwas angeboten. Viele haben zuerst nicht verstanden, dass er aufgrund seiner Niere nichts trinken konnte. Außerdem erklärte er uns auch, wie ein Organspende-Ausweis funktioniert. Insgesamt war sein Vortrag sehr interessant und es war spannend, noch einmal von jemandem, der selbst betroffen ist, zu hören, wie das alles funktioniert.”
Lena-Maria Lowak