Schule für’s Leben – Teil II

Schule bedeutet nicht nur Unterricht, Schule bedeutet im Sinne des EHG-Mittelstufenprogramms auch und vor allem ‚Leben‘. Die 9. Jahrgangsstufe unseres Ellys übte sich entsprechend wieder einmal in Lebenskompetenzen und besuchte in der letzten Schulwoche vor den Pfingstferien das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Kick in Irchenrieth bei Weiden. Viele Schülerinnen kennen die Familie Kick und das Konzept von ‚Bauer Fritz‘ schon seit Kindheitstagen, doch feierte man dieses Mal keinen Kindergeburtstag in dem Familienbetrieb, sondern man lernte in der ‚Schule des Lebens‘ in der landwirtschaftlichen Realität. Eingebettet sind diese Tage in das Rahmenprogramm der sogenannten ‚Alltagskompetenzen‘, die im schulischen Programm des EHGs fest verankert sein sollen und es auch mittlerweile sind. Viele Programmpunkte werden noch erprobt und entwickelt, doch die bislang stattgefundenen Aktivtäten haben sich überwiegend bewährt und können durchaus auf das Leben in vielerlei Hinsicht vorbereiten.

 

Hier ein paar wichtige Programmpunkte, die die Schülerinnen in der Veranstaltung in diesen Tagen bei ‚Bauer Fritz‘ kennenlernten, ausprobierten und aktiv ‚studierten‘:

Vorstellen der Familiengeschichte und des Betriebs als moderner Hof (Tiere, Bewirtschaftung, Waldhaltung, Unterhaltung, Event und Leben auf dem ‚Bauernhof‘)
Begegnung mit dem Studium der Agrarwirtschaft (Marketing):  Agrarökonomin Ines Röhling stellt sich vor und fungiert als starkes Vorbild für unsere Schülerinnen
Darlegung des Themas ‚Genetik‘ anhand von Rindern in der großen Biostallung
Direkte Begegnung mit Tieren sowie Gespräch über die Haltung von ‚Haustieren‘
‚Glücksbringer Brieftauben‘: Jede Schülerin lässt eine Taube steigen und alle überleben dieses witzige und originelle ‚Experiment‘! 😊
Differenzierung von verschiedenen Lebenswegen in Bezug auf Ernährung:

… Vegetarisch oder nicht?

Referat zur Tierhaltung in Bezug auf die besonderen Dexter-Rinder: Nachhaltigkeit in Bezug auf Lebensmittelproduktion
Diskussion zum Thema ‚Ernährung‘: Woher kommt unser Essen? Wie wird es produziert und verarbeitet? Wie gesund sind unsere Nahrungsmittel? Wie gehen wir mit Lebensmitteln um? usw.
Begehung der Rinderweide und Kennenlernen verschiedener Arbeiten aus dem Alltag (Abmähen, Sicherung von Zaunanlagen, Umgang mit alltäglichen Maschinen, Wissenswertes zur ‚Kombination‘ von Familie und Beruf – als Frau in der ‚Realität‘)
Vorstellen von aktuell wichtigen Getreidesorten und Pflanzen im ‚Bio-Bauernhof-Klassenzimmer‘ auf dem gemütlichen Heuboden des Anwesens
Das gemeinsame Hinaustreiben der Rinder auf die Weide – Inklusive des doch eher entspannten Bullen Gerd 😊
Kennenlernen von verschiedenen Fischarten und das Thema ‚Fischzüchtung‘

Wichtig ist: … Neben all diesen Aktivtäten blieb außerdem noch ausreichend Zeit für etwas Spaß, Bewegung und auch für ‚echtes Leben‘: Denn Bauer Fritz begleitete alle Schülerinnen beim Mitlenken eines kleinen Traktors, was am Ende der Veranstaltung ebenso wie das ‚Segeln‘ über einen Fischweiher dazu beitrug, Ängste zu nehmen, aber auch Mut sowie Selbstbewusstsein zu stärken. – Auch das passte gut zum Thema ‚Alltagskompetenzen‘, die eine Ergänzung erfuhren durch die gesunde Brotzeit von Frau mit regionalen Produkten und Biosäften. – ALLTAG und LEBEN PUR! „Super war’s!“

Doris Weigl, Studiendirektorin