Nie wieder Antisemitismus! – Veranstaltung zum Holocaustgedenktag

Was ist eigentlich Antisemitismus? Unter diesem Schlagwort werden verschiedenste Formen von Hass gegen Juden subsumiert, der sich natürlich auch in entsprechenden Straftaten äußern kann. Leider ist dieses Thema bis heute äußerst aktuell, reißen doch Pressemeldungen über die Zunahme antisemitischer Straftaten nicht ab. Man denke z. B. nur an Anschläge auf Synagogen oder Schmierereien auf jüdischen Friedhöfen. Gerade angesichts der deutschen Vergangenheit darf uns diese Entwicklung nicht kalt lassen.

Der Holocaustgedenktag am 27.1. bietet die Gelegenheit dazu, daran zu erinnern, wohin blinder Hass und Missachtung der Menschenwürde führen können. Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zu diesem besonderen Tag bekamen die Jahrgangsstufen 9 bis 11 des Elly-Heuss-Gymnasiums daher die Gelegenheit, die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Stadt Weiden kennenzulernen. StRin Sonja Winkler und OStR Max-Emanuel Schmid hatten hierfür Herrn Dr. Sebastian Schott vom Stadtarchiv Weiden zu einem Vortrag eingeladen, der den Zuhörerinnen und Zuhörern zunächst einen Überblick über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Weiden bot. Untermauert durch zahlreiche historische Fotografien konnte der Referent dabei äußerst überzeugend darlegen, dass sich die jüdische Bevölkerung Weidens um ihre Heimatstadt sehr verdient gemacht hatte, boten ihre Unternehmen doch vielen Bewohnern der Stadt Arbeitsplätze sowie zahlreiche Dienstleistungen. Dass den jüdischen Mitbürgern dafür leider wenig Dank entgegengebracht wurde, konnte der zweite Teil der Veranstaltung aufzeigen. Schülerinnen der Klasse 9a hatten im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes des Religions- und Geschichtsunterrichts Kurzvorträge zum Schicksal verschiedener Weidener Familien vorbereitet. Selbst angesehene Weidener Juden wurden drangsaliert, sie wurden vielfach zur Auswanderung gezwungen (z. B. Familie Fuld, Familie Steiner) oder fielen der Massenvernichtung in nationalsozialistischen Konzentrationslagern zum Opfer (z. B. Familie Hausmann).

Am Ende der Veranstaltung appellierte OStD Harald Pröm schließlich an alle Anwesenden, die Freiheit, die unsere Demokratie heute für jeden einzelnen bietet, auch weiterhin hochzuschätzen. Niemand könne in diesem Land zum Hass gezwungen werden.

Sonja Winkler, Studienrätin

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Grußworte des Schulleiters OStD Harald Pröm

Vortrag von Dr. Sebastian Schott über die jüdische Gemeinde Weiden

Moderation: Sonja Winkler

Schicksal der Famile Fuld

Schicksal der Familie Steiner

Schicksal der Familie Hausmann

Referenten der Gedenkveranstaltung

Die Ausstellung der Neuntklässlerinnen über die Schicksale dreier Familien