Fairtrade-Waren im Wert von fast 150 Euro verkaufte die Klasse 10b während der diesjährigen “Blauen Stunde”. Zudem informierten die Schülerinnen mit einem Erklärvideoclip und Plakaten am Verkaufsstand die Besucherinnen und Besucher über die Arbeit der Fairhandelsgesellschaften und die verschiedenen Labels, an denen man fair gehandelte Produkte erkennen kann. Die verschiedenen Organisationen, wie zum Beispiel GEPA oder El Puente, deren Warengruppen vollständig nach Kriterien des fairen Handels produziert werden, wurden thematisiert. Der Weltladen Weiden in der Türlgasse, von dem die angebotenen Waren geliefert wurden, vertreibt beispielsweise nur Produkte dieser Gesellschaften. Auch das relativ bekannte Fairtrade-Siegel, das auch von Firmen benutzt wird, die teilweise konventionell gehandelte Güter verkaufen und nur einen Teil ihres Angebots von entsprechend kontrollierten Herstellern beziehen, wurde vorgestellt. Gemeinsam haben alle verkauften Produkte, dass den Erzeugern ein gerechter, existenzsichernder Preis und angemessene Arbeits- und Sicherheitsstandards garantiert werden. Den Gedanken des Fairen Handels kann man durch die Auswahl von gelabelten Erzeugnissen oder einem Einkauf im Weltladen unterstützen. Dass dies nötig ist, zeigt ein Blick auf die menschenrechtsverletzenden Produktionsverhältnisse von verschiedenen Warengruppen. Während zum Beispiel bei Kaffee die Anstrengungen für gerechte Handelsbeziehungen bereits Verbesserungen bewirkt haben, gibt es in anderen Bereichen noch große Probleme. Beispielsweise in der Textil- und Lederindustrie gibt es noch großen Nachholbedarf. Im Vorfeld der Blauen Stunde informierten sich die Schülerinnen zum Beispiel über die Herstellung von Leder in Indien, das oft in der EU verwendet wird. Bei der Produktion werden Chemikalien verwendet, die die Arbeiter schwer erkranken lassen und Rückstände in den Waren verursachen, die dann auch den europäischen Kunden schaden können. Deswegen ist eine weitere Verbreitung des Fairtradegedankens ein wichtiges Anliegen, das durch die Aktion der Schülerinnen gestärkt wurde.
Text: Michael Birner, Studienrat
Fotos: Sigrid Pirkl, Oberstudienrätin i.B.