Liebevoll begleitet und (fast) schmerzfrei sterben – der Hospizverein macht´s möglich

Frau Hörl, eine der Koordinationsfachkräfte des ambulanten Hospiz und Palliativberatungsdienstes Weiden-Neustadt/WN unter dem Dach der Malteser, informierte im Rahmen eines ökumenischen Projektes die Schülerinnen der zehnten Klassen, die am evangelischen und katholischen Religionsunterricht teilnehmen, über die Arbeit des Hospizvereins. 

Nachdem Frau Hörl in Erfahrung gebracht hatte, dass noch keine Schülerin persönlichen Kontakt mit dem Hospizverein hatte, erklärte sie kurz die Herkunft und Bedeutung des Begriffs >Hospiz< und skizzierte anschließend die Entstehungsgeschichte der Hospizbewegung.

Während in den USA die Hospizbewegung schon seit 1968 aktiv war, wurde ihre Arbeit erst in den 1980er Jahren in Deutschland allmählich bekannt.

Frau Hörl informierte uns darüber, dass es in Weiden und Neustadt sowohl einen ambulanten als auch eine stationären Hospizdienst gibt. Sie selbst gehört zum ambulanten Hospizdienst. Der ambulante Hospizverein besteht aus fünf hauptamtlichen MitarbeiterInnen und circa 90 ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen, die vor Beginn ihrer Tätigkeit einen Ausbildungskurs absolvieren müssen. Die HospizbegleiterInnensollen jedem Menschen unabhängig von seiner Religion, seinem Alter und seinem Geschlecht ein würdevolles und (fast) schmerzfreies Sterben ermöglichen und den Angehörigen in den schweren Zeiten Beistand leisten und Trost spenden. Der Dienst ist für den todkranken Menschen kostenlos, da die Arbeit durch die Krankenkasse gefördert und durch Spenden finanziert wird. Frau Hörl erklärte genau, wie die Kontaktaufnahme mit dem ambulanten Hospizdienst funktioniert und welche Kriterien bei der Auswahl der ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen eine Rolle spielen.

Der Aufenthalt in einem stationären Hospiz, z.B. dem Hospiz St. Felix wird komplett von der Krankenkasse finanziert und ist, wenn genügend freie Plätze vorhanden sind,  für jeden möglich, dessen Lebenserwartung nur noch wenige Monate beträgt. Dies muss durch eine ärztliche Einweisung nachgewiesen werden. Der „Gast“ im Hospiz wird auf seinem letzten Lebensweg medizinisch, seelsorgerlich, psychologisch und spirituell begleitet. Neben den Zimmern für die Sterbenden stehen ein Aufenthaltsraum, eine Küche und ein Familienzimmer zur Verfügung. Auch gemeinsame Feiern sind möglich.

Zu den Aufgabenbereichen des Hospizvereins gehören auch der Herzenswunschwagen, ein Krankenwagen, mit dem  todkranke Menschen noch an einen bestimmten Wunschort oder zu einer sehnlichst gewünschten Veranstaltung gefahren werden, außerdem die Löwengruppe, in der die Kinder der Sterbenden betreut werden, und die Öffentlichkeitsarbeit z. B. in Schulen.

Ziel des Hospizvereins sei es also nicht „dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben“. Mit diesem Zitat der Gründerin der Hospizbewegung Cicely Saunders schloss Frau Hörl ihren sehr informativen Vortrag über den Hospizverein ab.

Text und Fotos: Sigrid Pirkl, Oberstudienrätin