Einen ganzen Tag lang filmen für die Demokratie

Das war mal ein besonderes Schmankerl am Ende eines Schuljahres, in dem die Schülerinnen der 8A bestimmt nicht mehr geglaubt hätten, dass so etwas noch möglich wäre: Sich von einem Profi Tipps geben lassen zur Erstellung von knackigen Videos, die dann auch noch auf Social Media zu sehen sein sollen!?

Eingeladen zu dieser Aktion hatte das Jugendzentrum in Weiden, das für die Jugendwahl im September 2021 verantwortlich zeichnet und mit den von den Schülerinnen erstellten Videos die Wahl bewerben möchte. Natürlich machen die Schülerinnen des Elly-Heuss-Gymnasiums bei der Wahl mit und unterstützen außerdem im Vorfeld durch die Teilnahme an der Videokampagne die Bewerbung der Wahl und die Forderung nach mehr Teilhabemöglichkeiten junger Menschen in der Politik und an der Demokratie, wohlwissend, dass sie selbst erst ab 18 Jahren tatsächlich wählen dürfen!

Inhaltlich bietet der Lehrplan des Faches Politik und Gesellschaft hinreichend Anknüpfungspunkte, so dass die Schülerinnen ihr Vorwissen, aufgefrischt durch die pädagogische Mitarbeiterin des Jugendzentrums, Johanna Grillenbeck, in die Konzeption ihrer Filmskripte geschickt einbringen konnten. Den technischen Input lieferte Philipp Reich, Leiter des T1-Jugendmedienzentrums in Tannenlohe. Der ausgebildete Sozialpädagoge und Medienpädagoge gab wertvolle Hinweise zur Arbeit des Filmens und zur sinnvollen Gestaltung eines Filmskripts, die die Schülerinnen bei ihren eigenen Medienprodukten sofort umsetzen konnten.

In den fünf Arbeitsgruppen entstanden Videos, die sich in ganz unterschiedlicher Art und Weise dem Thema Demokratie näherten: Rassismus, Feminismus, Sexismus, Homophobie, politische Teilhabe, Mitwirkung an Entscheidungen, Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik waren zentrale Themen.

Besonders die intensiven und gehaltvollen Diskussionen in den Gruppenarbeitsphasen sind den Projektleitenden aufgefallen. Sie stellen unter Beweis, dass Jugendliche in diesem Alter sehr wohl in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge zu begreifen und zu hinterfragen. Es unterstreicht auch ein zentrales Anliegen einiger Schülerinnen: Das Engagement der Jugendlichen sollte nicht an dieser Stelle stehen bleiben müssen, das Wahlrecht ab 16 sollte ihrer Meinung ernsthaft diskutiert werden.

Möglich werden solche Projekte durch die wohlwollende finanzielle Unterstützung des lokalen Begleitausschusses von Demokratie leben!, der damit Projekte unterstützt, die zur Demokratieförderung und Menschenrechtsbildung beitragen. Wir sagen ein recht herzliches Dankeschön dafür!

 

Text und Fotos: Sabine Hoffmann M.A., Oberstudienrätin i.B.