Auf einer Habitlänge mit Pater Jeremias

Am 6. Dezember 2021 besuchte Pater Jeremias Kiesl OSA das Elly-Heuss-Gymnasium zu einer Talkshow zu den Themen „Mönchtum heute“ und „Martin Luther aus der Sicht eines Augustinermönchs heute“.

Wir, die Klassen 8ab und die katholischen Schülerinnen der Klasse 7a, stellten dem Augustinerpater viele Fragen zu den beiden Themen.

Pater Jeremias reiste extra für die Talkshow aus dem Augustinerkonvent St. Martin von Tours aus Erfurt an, wo er mit einem weiteren Mönch und zwei Dauergästen lebt.

Der Augustinermönch erzählte uns, dass das Leben im Kloster nicht mehr so streng geregelt sei und dass die Hauptaufgabe der Mönche die Seelsorge sei, welche ihm sehr viel Spaß mache. Er berichtete uns auch, dass er sich mit neunzehn Jahren dazu entschieden habe, ins Kloster zu gehen und seine Familie, mit welcher er einen sehr engen Kontakt hat, seine Entscheidung sehr gut aufgenommen habe.

Seinen Mitbruder kenne er schon seit seiner Kindheit und dieser sei wie ein Vater für ihn, bekamen wir erklärt. Der Augustinerpater erklärte uns auch noch einige Dinge aus seinem alltäglichen Leben dort und wie das „klösterliche WG-Leben“ so abläuft. Er meinte, er hätte es bis jetzt noch nicht bereut, ins Kloster gegangen zu sein.

Zum Thema „Martin Luther aus der Sicht eines Augustinermönchs heute“ hatte Pater Jeremias auch einiges zu erzählen: Er sagte, dass er vieles toll findet, was Martin Luther machte, aber vieles auch nicht. Dennoch ist er stolz, in dem Mönchsorden zu leben, in welchem auch Martin Luther einst lebte.
Auf die Frage „Was würden Sie Luther sagen, wenn Sie ihn treffen würden“, antwortete er, dass er mit ihm gerne ein Bier trinken gehen würde und mit ihm über „Gott und die Welt“ reden würde, ihn aber auch fragen würde, wie er auf manche seiner Ideen gekommen ist und mit ihm über einige Themen gerne diskutieren würde, da er Martin Luther für einen sehr interessanten Mann hält.

Alles in allem war dieser Vormittag sehr lehrreich und interessant.

Danke an Pater Jeremias für den spannenden Einblick in das Mönchtum heute und seine Meinung zu Martin Luther!

Luisa Menzl, Klasse 8a

 

Als Pater Jeremias am 06.12.2021 zu uns ans Elly-Heuss-Gymnasium kam, haben wir ihn als Erstes mit den katholischen Schülerinnen der Klasse 7a zu dem Thema Mönchtum und anschließend mit den katholischen Schülern aus der achten Jahrgangsstufe zu dem Thema Martin Luther befragt.

Wir haben viel über das Mönchtum erfahren, unter anderem, dass die „Kutte“, die die Mönche tragen, auf lateinisch „habit“ heißt und dass Pater Jeremias in dem Konvent St. Martin von Tours in Erfurt lebt. Der Orden, dem er angehört, ist der Augustinerorden. Wir haben auch erfahren, dass man mindestens 18 Jahre alt sein muss, also volljährig, um ins Kloster zu gehen zu dürfen.

Verwandte hat Pater Jeremias im Kloster nicht. Als er seiner Familie erzählt hat, dass er ins Kloster gehen möchte, haben sie ihn sehr unterstützt. Er ist auch schon öfter mit seiner Familie und seinen Verwandten in den Urlaub gefahren.

Das Zimmer, in dem er wohnt, durfte er weitestgehend selbst einrichten und auf die Frage, ob es elektrische Geräte im Kloster gibt, hat er erzählt, dass jeder ein Handy und einen Laptop besitzt. Außerdem gibt es natürlich elektrische Küchengeräte. Er selbst besitzt neun Habits. Einen davon hat ihm eine seiner Schwestern genäht, einer ist neu und der Rest sind gebrauchte Kutten von verstorbenen Mönchen.

Er hat uns auch seinen Tagesablauf erklärt und erzählt, dass es nur drei Grundbausteine gibt: Das Morgengebet in der Früh, das Mittagessen um 12.30 Uhr und die Abendmesse um 19.00 Uhr. Die restlichen Arbeiten, kann man sich auf den Tag verteilen. Sein Tagesablauf beginnt um halb acht mit dem Morgengebet, nicht wie bei den Benediktinern, die damals schon um fünf Uhr aufgestanden sind. Er betet dreimal am Tag mit der Ordensgemeinschaft und auf die Frage, warum man im Kloster so viel beten muss, meinte er, dass er dies nicht als zu viel empfindet und auch oft noch zusätzlich alleine betet.

In seiner Ordensgemeinschaft lebt er nur mit einem weiteren Augustinermönch zusammen, mit Pater Pius, außerdem haben sie momentan noch zwei Dauergäste.

Als wir ihn gefragt haben, ob er schon einmal in einem Gottesdienst eingeschlafen ist, verneinte er, sagte aber, dass schon einmal alle am Ende einer Wallfahrt an einem besonders heißen Tag in seinem Gottesdienst eingeschlafen sind.

Über Luther haben wir auch einiges erfahren:

Als er das erste Mal von Luther gehört hat, hat er ihn als Kirchenspalter kennengelernt.
Er hat auch erzählt, dass er damals wahrscheinlich sogar einen Ablassbrief gekauft hätte.
Da die meisten Menschen auf Luthers Seite Augustiner waren, spielt er auch noch heute im Kloster eine Rolle.
Aber auf die Frage, wieso es genau 95 Thesen waren, konnte er uns keine Antwort geben.

Laura Sprah, Klasse 8a

Was uns am Vortrag von Pater Jeremias über das Mönchtum besonders gefallen hat:

… die Offenheit und Freundlichkeit, mit der er über seinen Beruf erzählt. (Anna Gloßner)

…  dass er insgesamt ziemlich lustig und nett ist, denn ich hatte eine ernste und strenge Person erwartet und wurde dann glücklicherweise überrascht. (Rebecca Teichmann)

…  mir hat die offene und lustige Art gefallen und dass er immer ehrlich geantwortet hat. (Lina Vicupa)

…  er war sehr lustig und nett. Die Fragen beantwortete er uns mit viel Freude und Ehrlichkeit. (Violetta Sebald, Elshaday Bücherl)

… dass man vieles und Lustiges über ihn und das Kloster erfahren hat. (Lara Wildenauer)

… die Geschichte über eine Jugendgruppe, die (nach einer Wanderung) am Beginn seiner Predigt eingeschlafen ist. (Rania Fellner)

…  dass er uns auch gezeigt hat, was er so macht und auch mit Jugendlichen oder Kindern unternimmt. (Maria Lang)

…  dass man auch mal gesehen hat, dass das Klosterleben nicht so streng ist, wie man es sich vorstellt. (Lea Wittmann)

… dass er uns alle Fragen verständlich beantwortet hat und er auch – egal, was wir gefragt haben, – es ehrlich beantwortet hat.

… dass er immer alle Fragen sehr ausführlich beantwortet hat, Fachbegriffe erklärt hat und es trotzdem unterhaltsam gemacht hat. (Antonia Würth)

… dass er uns alle Fragen ohne zu zögern beantwortet hat (auch die schwierig zu beantwortenden Fragen). (Veronica Wager)

… dass ich nachher wusste, wie es in so einem Kloster abläuft. (Sofia Soto)

… dass er uns seinen gesamten Lebensablauf gezeigt hat. (Viktoria Schmidt)

… dass er uns von seinem Leben erzählt hat und davon, was er schon Schönes als Mönch erlebt hat. (Katharina Winderl)