Es ging um eine Auszeit von Schule und der allumfassenden Präsenz digitaler Medien: möglichst ohne Ablenkung von außen in einem nichtalltäglichen Rahmen sich selbst als Teil einer Gemeinschaft zu erfahren, ohne den die Gruppe nicht das ist, was sie ist. So im etwa ließe sich das Ziel der Time-Out-Tage der sechsten Klassen vom 28. bis 30. Juni in der Jugendherberge Tannenlohe beschreiben.
Smartphone & Co. blieben dabei ausgeschaltet. Stattdessen bestimmten gemeinschaftliche Aktionen das Programm. Mal war Kreativität gefragt, mal handwerkliches Geschick, mal das Denken, häufig Bewegung und so gut wie immer Teamwork. Das konnten Spiele auf der großen Wiese hinter dem Haus sein, etwa das Grasskirennen, der „Tower of Power“, die „Raupe“ oder szenische Übungen, aber auch der gemeinsame Frühsport. Daneben hatten Gesprächsrunden mit Kommunikationsspielen oder Reflexionen ihren Platz. Eine spezielle Aufgabe erhielten die Schülerinnen bei einer Wanderung durch das Waldnaabtal. In vier- bis fünfköpfigen Teams reflektierten sie einen abstrakten Begriff wie„Unterstützung“, „Freundschaft“ oder „Netzwerk“ in seiner Bedeutung für ihren Alltag, um ihn anschließend mittels natürlicher Materialien zu einem Bild werden zu lassen. Das Kernstück des Programms war der gemeinsame Floßbau. Die Schülerinnen wurden wiederum in fünfköpfige Teams aufgeteilt. Jedes von ihnen stand vor der Herausforderung, aus Brettern, Schnüren und aufblasbaren Schläuchen ein Floß zu konstruieren und zu bauen. Dessen Schwimmfähigkeit wurde am Ende natürlich auf einem Weiher getestet.
Für die Schülerinnen der sechsten Klassen stellten die Time-out-Tage eine andere Art des Lernens dar, als sie es vielleicht gewohnt sind. Es ging um soziales Lernen, nicht um Fachinhalte, und das nicht theoretisch, sondern handlungs- und erfahrungsorientiert. Ein Termin für erneute Time-out-Tage im nächsten Schuljahr für die diesjährigen fünften Klassen ist bereits gebucht.
Wolfgang Polack, Oberstudienrat