Drogenproblematik in Mittelamerika, Nahrungsmittelknappheit in Südostasien, der Kampf gegen den IS in Syrien oder die Piraterie im südchinesischen Meer. Wie steht China zu den Menschenrechten, wie hält es Russland mit den Frauenrechten? Wohin mit dem Müll der Welt?
Für drei Tage simulieren 25 Q11-Schülerinnen des Elly-Heuss-Gymnasiums zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Laurentius-Gymnasiums der Diakonie in Neuendettelsau internationale Politik in Kloster Banz.
Angeleitet durch die Jugendoffiziere der Bundeswehr schlüpfen sie in die Rollen von Regierungschefinnen oder Ministerinnen unterschiedlicher Regionen der Welt, sind Generalsekretärin der UN oder Weltbankchefinnen, berichten als Pressevertreterinnen oder arbeiten als Mitglied von Amnesty International und Greenpeace. Und gemeinsam sollen im Rahmen der UN-Vollversammlung die oben angedeuteten Probleme gelöst oder zumindest abgemildert werden.
Die Schülerinnen und Schüler sind während der Simulation intensiv gefordert. Sie erhalten in kurzer Zeit umfangreiche und komplexe Inhalte, die es auf die Situation der eigenen Region anzuwenden gilt: So kann der Zusammenbruch der Weltwirtschaft nur aufgrund einer konzertierten Aktion auf dem eilends einberufenen Weltwirtschaftsgipfel abgewendet werden. Europas Aufrüstungsbestrebungen werden nach langen zähen Verhandlungen auf dem zeitgleichen Sicherheitsgipfel verhindert. Fragen, Ereignisse und Entwicklungen können stets zeitnah transparent auf eigens durch die Internationale Presse eingerichteten Instagram- und Twitter-Accounts verfolgt werden.
Neben dem Erwerb von Fachwissen und Verständnis für internationale Zusammenhänge müssen sich die Schülerinnen als Vertreterinnen ihrer Regionen vor der UN-Vollversammlung bewähren. Dabei gilt es, nicht nur die eigene Politik vorzustellen, sondern auch den kritischen Nachfragen der Kolleginnen und Kollegen aus anderen Regionen und der Presse standzuhalten.
Ein zentrales Lernziel dieser Simulation besteht darin zu erkennen, dass die eigene Politik nur dann erfolgreich sein kann, wenn es gelingt, die Bedürfnisse der eigenen Region mit den Anforderungen der internationalen Situation in Einklang zu bringen, die Belange anderer Regionen zu respektieren und bei nationalen Entscheidungen miteinzubeziehen.
„Cool! Extrem viel in extrem kurzer Zeit! Aber viel effektiver als jeder Unterricht und sollte sich deshalb eigentlich über eine Woche erstrecken.“, so das Resümee begeisterter Schülerinnen.
Sabine Hoffmann, Oberstudienrätin i.B.