In der Ausstellung „Was Frauen stark macht“ wird anhand von Fotos, Ton- und Filmdokumenten, Originalobjekten und spielerischen Elementen Elly Heuss-Knapps Leben und Wirken anschaulich dargestellt. Es wird mehr als deutlich, dass Elly Heuss-Knapp schon vor 100 Jahren ein überaus modernes Leben geführt hat: Sie verband Familie und Beruf und stellte sich immer wieder neuen Herausforderungen. Ihr Leben wies durchaus interessante Richtungswechsel auf – intensive religiöse Phasen wechselten sich mit leidenschaftlichem politischem Engagement ab, und nach 1933, als ihr die Ausübung ihres eigentlichen Berufs als Lehrerin nicht länger möglich war, erfand sie als Werbefachfrau das im Rundfunk heute noch gültige Prinzip des „Jingle“ und konnte somit ihrer Familie den Lebensunterhalt ermöglichen, da ihrem Mann ein Berufsverbot auferlegt worden war. Dargestellt wird freilich auch ihr vielseitiges politisches Engagement als Landtagsabgeordnete im Württemberg-Badischen Landtag, ihr vielseitiges Engagement für mehr Bildung für Frauen und schließlich die Gründung des Müttergenesungswerkes. Die Ausstellung zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Elly Heuss-Knapp sich nicht auf die Rolle der Mutter und Ehefrau beschränken lies, sondern dass sie mit ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement sowohl ihren Neigungen nachging als auch die professionelle Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft deutlich steigern und damit den Betätigungsrahmen von Frauen weiten konnte. Somit ist Elly Heuss-Knapp auch weiterhin ein hervorragendes Vorbild für unsere Schülerinnen.
Sabine Hoffmann M.A., OStRin i.B.
Fotos: Ramona Gilch