Warum Schnecken blaues Blut haben

Experimente und Hintergründe zur Komplexchemie

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten Chemiker Schwierigkeiten zu verstehen, wie „Verbindungen höherer Ordnung“ aufgebaut sein können.

Die Bildung einer stabilen Verbindung wie CoCl3×6NH3 erschien verwirrend, insbesondere da das einfache Kobalt(III)-chlorid (CoCl3) instabil ist. 1893 schlug Alfred Werner eine Theorie vor, um die Verhältnisse bei Verbindungen dieser Art zu erfassen, für die er 1913 den Nobelpreis erhielt. Seine „Koordinationstheorie“ beschreibt den Aufbau von sog. Komplexverbindungen, bei der ein „Zentralteilchen“ von verschiedenen Liganden „koordiniert“ wird. Moderne Anschauungen haben Werners Theorie erweitert, aber im Wesentlichen nicht verändert.

Das auffälligste Merkmal vieler Komplexverbindungen ist ihre Farbe, wie zum Beispiel die rote Farbe des menschlichen Blutes. Die praktischen Anwendungen von Komplexverbindungen sind äußerst vielfältig: als Katalysatoren in industriellen Prozessen, bei der Krebstherapie, in der analytischen Chemie … .

Zum Verständnis der elektronischen Verhältnisse von Komplexverbindungen wird das Orbitalmodell zu Beginn des Kurses erarbeitet. Im Anschluss wechseln sich theoretische mit experimentellen Inhalten ab.