Erasmus+ Chronologie S4N 2016-19 / Teil 3: Treffen in Agrigento

AGRIGENTO, ITALIEN

S4N- Something for Nothing, diesmal im Süden Italiens

Die 60000 Einwohner der historischen Stadt Agrigento im Süden Siziliens scheinen im Paradies zu leben. Traumhafte Lage am Mittelmeer, faszinierende antike Tempel und „ein ganzes Jahr Sommer“ wie der Urlaubsprospekt verspricht. Doch auch hier stellt der Alltag oft große Anforderungen an die Menschen, die sich mit viel Einsatz ehrenamtlich engagieren und dennoch nach einer Verbesserung ihrer Organisation Ausschau halten. Für die Teilnehmer am dritten Projekttreffen ein bekanntes Terrain, denn bereits in Dänemark wurden beim vorherigen Treffen in kreativen Denkprozessen neue Ideen angestoßen. Und dennoch: Der kürzeste Weg vom Projektort nach Afrika führt nicht etwa nach Süden, sondern es sind nur knapp 200 km nach Westen bis man Tunesien erreicht – folglich doch eine gänzlich andere Situation.

Thomas Visby, Projektleiter in Dänemark, stellte zu Beginn vor, was sich in der dänischen Gemeinde Vester Skerninge seit dem Projekttreffen getan hatte – und die Ergebnisse lassen aufhorchen! Fast alle Organisationen, die sich am S4N-Projekt beteiligten, haben die Vorschläge der Jugendlichen aufgenommen und umgesetzt. Verschiedene Vorschläge zur besseren Integration von Flüchtlingen sind sogar Teil der politischen Diskussion in den bevorstehenden Regionalwahlen geworden. Auch in den Gremien der Sportvereine und der Jugendhilfe fanden die Anregungen Niederschlag in den Sitzungen. Noch direkter ging es beim Tennisclub: Die Ideen der Schülerinnen und Schüler aus fünf Ländern wurden in kürzester Zeit umgesetzt und die jugendlichen Sportler finden nun ein maßgeschneidertes Konzept für Teenager vor!

Ähnlich wie das dänische Dorf liegt auch die sizilianische Stadt Agrigento in einer Gegend, die mit einer abwandernden Bevölkerung und wenig erfolgversprechenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen hat. Dennoch gilt auch hier die Maßgabe, dass durch gemeinsames ehrenamtliches Wirken möglichst viele der Aufgaben in der Gemeinde bewältigt werden können.

Wenn man stellvertretend die Alzheimer-Gruppe betrachtet, erkennt man schnell das Dilemma der Gruppe. Die Angehörigen bringen so viel Zeit und Herzblut für die Betreuung der Betroffenen auf, dass kaum Zeit und Energie für Öffentlichkeitsarbeit und Spendensammeln bleibt. Eine der Projektgruppen besuchte die Ehrenamtlichen und ließ sich mehr über die Organisation zeigen und ging in den folgenden Tagen an die Erarbeitung eines Konzepts für Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierung. Wichtigstes Anliegen dabei war, dass die Angehörigen nicht durch zusätzliche Arbeiten belastet würden, sondern die bereits vorhandenen Möglichkeiten und Aktionen vielfältiger genutzt würden.

Andere beteiligte Organisationen „bestellten“ bei den Projektteilnehmern eine Werbebroschüre für regionales Bio-Obst, ein Konzept für eine Stellenbörse für Jugendliche, Programmvorschläge für jugendliche Teilnehmer oder kreative Ideen zum Spendensammeln.