Besuch des Weltladens in Weiden

Um zu erkunden, wie man fair handelt, besuchten die katholischen Schülerinnen der Klasse 6b und die evangelischen Schülerinnen der 6. Jgst. mit ihren Religionslehrerinnen Frau Studienrätin Maria Bauer und Frau Oberstudienrätin i. B. Sigrid Pirkl den Weltladen in Weiden.

Verkaufsleiterin Frau Rösel begrüßte die Gruppe und Frau Erzieherin Forster und erkundigte sich bei den Mädchen nach der familiären Situation der Kinder in Deutschland. Wie ist das, wenn in einer Familie ein Elternteil schwer krank wird? Bleibt ihm der Arbeitsplatz erhalten? Wie ist die medizinische Versorgung? Dürft oder müsst ihr in die Schule gehen? Müsst ihr auch zuhause mithelfen und wenn ja, warum? Nachdem man zu dem Ergebnis gekommen war, dass die familiäre Situation der Kinder in Deutschland auch im Krisenfall eine recht gute soziale Absicherung hat, durfte jede Besucherin ein Los ziehen. Auf zwei Drittel der Lose war ein trauriges Smiley auf dem anderen Drittel ein fröhliches. Alle, die ein fröhliches Smiley hatten, bekamen von Frau Rösel ein Stück fair gehandelte Schokolade geschenkt. Dann fragte sie die Kinder, wie sie sich jetzt fühlten. Die, die nichts bekommen hatten, waren natürlich traurig und auch einige, die ein Stück Schokolade bekommen hatten, meinten, es sei nicht fair, dass sie etwas bekommen hätten und die anderen nicht. Mit dieser Verlosung wollte Frau Rösel zeigen, wie ungerecht die Güter auf unserer Welt verteilt sind. Je nachdem, ob wir in Europa oder einem Entwicklungsland geboren werden, geht es uns eher gut oder schlecht, meist ohne eigenes Verschulden. Um gerechte Verhältnisse in der Gruppe herzustellen, bekamen dann auch die Besucherinnen mit einem traurigen Smiley ein Stück Schokolade. Nach dem Probieren der Schokolade stellen die Kinder fest, dass diese Schokolade mehr nach Kakao schmeckt als die „normale“ Schokolade. Frau Rösel erklärte den Schülerinnen dann, dass eine Möglichkeit, faire Verhältnisse auf unserer Welt herzustellen, der Kauf von fair gehandelten Waren ist. Die Handelspartner von fair gehandelten Waren bezahlen die Produzenten so gut, dass ihr Lohn ausreicht, um die Familie zu ernähren, ohne dass die Kinder mitarbeiten müssen, um den Lebensunterhalt abzusichern, sondern in die Schule gehen können, dass sie sich bei Bedarf einen Arztbesuch leisten können und frisches Trinkwasser haben, außerdem bieten ihnen die Handelspartner wie z.B. Gepa oder el puente auch eine Absicherung bei Ernteausfällen an. Eine soziale Absicherung also, die bei uns eigentlich selbstverständlich ist.

Die Schülerinnen durften erforschen, welche Produkte man in dem Weltladen schon fair gehandelt kaufen kann und welche nicht im Sortiment sind. Dann durften die Schülerinnen in einem Weltladen-Quiz erkunden, aus welchen Ländern die einzelnen Produkte wie Tee, Kaffee, Kakao, Schokolade, Reis, Gewürze, Wein, aber auch Non-Food-Artikel, wie Taschen, Körbe und Filzblumen kamen. Anschließend wurden die einzelnen Herkunftsländer auf einer Weltkarte gemeinsam gesucht und Frau Rösel erzählte zu jedem Produkt, wie sich die Situation für den Produzenten durch den fairen Handel verbessert hat. So erkannten die Schülerinnen schnell, dass hinter jedem Produkt auch das Schicksal eines Menschen steht.Nach dem Quiz hatten die Schülerinnen noch Zeit für einen kleinen Einkauf. Die meisten probierten die eingekauften Sachen gleich auf dem Rückweg zum „Elly“ und gaben auch ihren Mitschülerinnen eine Kostprobe ab, sodass auf dem Heimweg eine rege Diskussion über den Geschmack von Schokolade, Chips und anderen fair gehandelten Leckereien entstand.

Maria Bauer, Studienrätin

Sigrid Pirkl, Oberstudienrätin i. B.