Erasmus+ Chronologie S4N 2016-19 / Teil 4: Treffen in Almere

ALMERE, NIEDERLANDE

S4N- Something for Nothing: Schule und Gesellschaft in den Niederlanden

Survival by Teambuilding – so der reißerische Programmpunkt für den ersten Nachmittag des Projekttreffens in Almere. Nur ein sportlicher Spaß oder doch ein Fingerzeig für unsere Zukunft?

Almere beheimatet 200000 Einwohner und ist eine boomende Wohnstadt östlich von Amsterdam. Soweit-so gut und wenig spektakulär. Die Besonderheit zeigt sich in der Geschichte der siebtgrößten Stadt der Niederlande: Das Stadtgebiet wurde erst vor 50 Jahren trockengelegt und wird seit 1975 bebaut. Die Stadtplaner hatten also die einmalige Chance eine „ideale“ Stadt zu erschaffen, mit abwechslungsreicher Bebauung, lebenswerten Wohngebieten, ausgeklügelter Infrastruktur mit getrennten Verkehrswegen für Autos, Busse und Radfahrer, sowie viel Grün und Wasser im Stadtbild. Das Modell Almere gilt als Erfolg, aber garantiert die ideale Stadt auch ein ideales Zusammenleben und eine funktionierende Gesellschaft?

Wie bei allen anderen Projekttreffen ist auch Almere eine ganz normale Stadt, in der ohne das vielfältige Engagement Ehrenamtlicher nur wenig passieren würde. Auch hier decken engagierte Freiwillige zum Nutzen ihrer Mitbürger wichtige Bereiche des alltäglichen Lebens ab. Selbsthilfegruppen, caritative Angebote, Jugendorganisationen, Tier- und Umweltschützer: sie alle leisten ihren Beitrag im Zusammenleben – und baten die internationale Projektgruppe um Unterstützung.

Der Stadtrat von Almere sieht ein zunehmendes Desinteresse von Jugendlichen an regionalen Politikthemen und führt dies auch auf eine mangelhafte eigene Informationspolitik zurück. Wie lassen sich die Themen jugendgerecht präsentieren? Die Beratungsstelle für Krebspatienten und deren Angehörige (mit zwei Hauptamtlichen und 47 Freiwilligen) sieht eine zunehmende Überalterung ihrer Organisation. Wie gelingt der Generationenwechsel und wie erreicht man Kontakt zu betroffenen Jugendlichen? So lauteten zwei Aufgaben, die die Projektteilnehmer angingen. Dazu Stadtteilentwicklung, Mitgliederwerbung für eine Tierschutzorganisation und ein kreativer Designauftrag des Semiconductorherstellers und Global Players ASM.

Überleben durch gemeinschaftliches Engagement – wohl wirklich ein durchdachter Lösungsansatz.