Unter- und Mittelstufentheater 2017

 

Unter- und Mittelstufentheater 2017:

“WWW.GETYOURSELFNEWPARENTS.DE”

Als Eltern kennen Sie das ja: Dauernd gibt’s Reibereien, die Kinder wollen gar nicht so wie Sie wollen und mittendrin hat man es so richtig satt. 

Ach, und als Kinder kennt ihr das ja auch: Dauernd machen die Eltern Stress, wollen was von euch und mittendrin habt ihr es so richtig satt.Die Agentur Getyourselfnewparents hat da eine Marktlücke entdeckt und vermittelt unzufriedenen Kindern neue Eltern: Per Skype findet ein Elterncasting statt und die Kinder wählen ihr Wunschelternpaar. Eine tolle Sache für alle Beteiligten, denn die Konditionen sindderart gestaltet, dass auch die „alten“ Eltern gerne einen Vertrag unterschreiben. 

Ein gangbarer Weg – sagen sich Lotte und Lene, zwei sehr unzufriedene Töchter, und (ver)suchen ihr Glück.

 

Programm 2017 und weitere Infos & Berichte

 

 

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Der neue Tag vom 17.07.2017: Zoff beim Elterntausch

Partnertausch, Elterntausch – Man kennt das ja aus unterschiedlichsten TV-Formaten. Aber ein Marktplatz für unzufriedene Kinder, die neue Eltern suchen, das ist neu. Auf diese Marktlücke stößt das Unterstufen-Theaterensemble des Elly-Heuss-Gymnasiums. Und das Ende des Liedes: Der Schein trügt.

Eigentlich stammt die Idee von der Kind-Eltern-Börse von Carina Riethmüller. Doris Christl, Theaterleiterin am „Elly“, konnte damit aber nicht viel anfangen. ZU viele Grundschul-Motive. Die Story musste für „ältere“ Schülerinnen, also für die Klassen fünf bis sieben, aufgepeppt werden. Während der Weihnachtsferien schrieb die Lehrerin einen neuen Plot, gab der Struktur viel Drive und setzte komplett andere Dialoge. Dann ging es darum, den Theaternachwuchs an der Schule für das Stück namens www.getyourselfnewparents.de zu begeistern.

Am Ende tanzten die Protagonisten, von der Realität eingeholt und von der Scheinwelt ernüchtert, auf einem emotionalen Minenfeld. Schauspielerisch waren sie ganz in ihrem Element. Da sind zwei Schwestern, Lene (Tammy Hess) und Lotte (Sofia Herber), bei denen es zu Hause Zoff gibt. Saustall im Kinderzimmer, Streit. Über Mitschüler haben sie von der Eltern-Tausch-Börse erfahren und gehen zum Casting. Da gibt es die unterschiedlichsten Eltern-Typen: Die gemütlich-bayerische Version, die blauhaarige, alleinstehende Emanze, die Betulichen.

Lotte entscheidet sich fürs Landleben auf dem Bauernhof, Lene für die Feministin. Anfangs geht alles gut. Aber bald ahnen die Zuschauer, dass das nicht lange so bleiben wird. Frau Kuhl (Emilia Kühner), die mit den blauen Haaren, denkt gar nicht ans Aufräumen. Der Kühlschrank bleibt leer. Lena, die das Projekt vorangetrieben hat, sich neue Eltern zu suchen, muss den Hund ausführen, wird unzufrieden und kriegt die Krise. Lena will von ihrem Rückgaberecht Gebrauch machen. Aber die wirklichen Eltern (Sudenaz Tastemir und Leandra Conrad) spielen nicht mit. Sie lassen es sich gutgehen. Auch Lotte denkt gar nicht dran, ihr neues Leben aufzugeben. Ihr geht es weiterhin wunderbar bei ihren bäuerlichen Eltern. Apfelstrudel, Tierchen, ein wunderschönes Bullerbü.

Nur: Der Handy-Empfang ist schlecht. Bald bekommt sie die Mistgabel in die Hand gedrückt, muss mitarbeiten auf dem Hof. Nach vielen Turbulenzen löst sich die herrlich spitzig erzählte Geschichte auf, und das Publikum darf Fazit ziehen: Eine Eltern-Kind-Beziehung funktioniert wie ein Perpetuum Mobile. Die Zuschauer werden bestens unterhalten.