Unterstützung auf dem letzten Weg

Nach den Herbstferien wurde uns Zehntklässlerinnen im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts die Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes Weiden-Neustadt/WN vorgestellt.

Beim ersten Vortrag erläuterte uns Frau Lakomski die Hospiz-Idee und die Geschichte des Hospizvereins. Die Hospizbewegung ist eine Bürgerbewegung, die durch Cicely Saunders ins Leben gerufen wurde. Diese Bürgerbewegung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sterbende und deren Angehörige auf ihrem letzten Weg zu begleiten, um den Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen.

Durch diese Bürgerbewegung entstanden die heutigen Hospizvereine. Neben der hauptamtlichen Leitung sind dort sehr viele Ehrenamtliche aktiv. Für ihre Tätigkeit müssen zuerst alle MitarbeiterInnen ausgebildet werden.

In Mittelpunkt der Arbeit steht, die Wünsche, Bedürfnisse und Nöte der schwerkranken Menschen und deren Zugehörigen zu erfüllen. Es gibt zahlreiche Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene während der Sterbe- und Trauerzeit wie zum Beispiel: gemeinsam spazieren gehen, singen, beten usw..
Beim zweiten Vortrag – gehalten von Frau Bittner – ging es u.a. um das Lebensweg- und Trauermodell mit seinen unterschiedlichen Phasen. Sie erzählte uns eine Geschichte, in der eine Mutter ihrem Sohn verbot, auf eine Beerdigung mitzukommen, weil er zu jung sei. Er jedoch ging heimlich hin und viele Fragen blieben offen, deshalb sollte man Kindern Klarheit über den Tod verschaffen.

Zudem erzählte sie uns noch, dass es verschiedene Trauertypen gibt und sich ein großer Teil der Trauer auch un- oder halbbewusst abspielt.

Am Ende standen zwei praktische Übungen zur Auslotung der Intimsphäre und zur Trauerbewältigung mit Kindern. Insgesamt waren beide Vorträge sehr interessant und lehrreich.

Text: Die Schülerinnen der Unterrichtsgruppe 10a/11b Ev
und OStRin i.B. Sigrid Pirkl
Fotos: Sigrid Pirkl

Frau Lakomski, die leitende Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes, erläutert die Entstehung der Hospizvereine

Frau Bittner, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin, erklärt das Lebensweg- und Trauermodell

Frau Bittner demonstriert mit ihrem Herzmodells den möglichen Verlauf einer Trauerphase: Der Abschied von einem lieben Menschen bricht einem das Herz – es folgt die Zeit der Tränen und Trauer – auch wenn die Trauerzeit endet, ist es nicht mehr wie früher: ein Riss bleibt

Der Intimsphäre-Test: Wieviel Intimsphäre brauche ich und was bleibt mir davon, wenn ich als Schwerkranke auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen bin?

Frau Bittner erprobt mit den Schülerinnen Möglichkeiten der Trauer- und Stressbewältigung