Im Bayerischen Wald in idyllischer Abgeschiedenheit treffen Q12-Schülerinnen des Elly-Heuss-Gymnasiums auf Q12-Schülerinnen und Schüler des Laurentius-Gymnasiums aus Neuendettelsau, um unter der Ägide der Jugendoffiziere der Bundeswehr die großen Fragen der Weltpolitik zu simulieren: Wie steht es um den Weltfrieden? Wohin mit dem Müll der Wohlstandswelt? Wie einigen sich China und Japan im Streit um die Rohstoffvorkommen bei den Senkaku-Inseln? Kann Indien mit Unterstützung der Weltgemeinschaft die Hungersnot im eigenen Land eindämmen? Und kann die Region Südamerika den Regenwald schützen und Alternativen für den illegalen Drogenanbau finden? Kann die Region Arabien von einer weiteren atomaren Aufrüstung abgebracht werden? Und wie können die NGOs ihren Druck auf die Weltgemeinschaft erhöhen, um das Engagement für Umweltschutz und Gleichberechtigung gleichermaßen voran zu bringen?
Sofort eingenommen von den Anforderungen der jeweiligen Rolle in einer der Regionen oder als Generalsekretärin der UN, als Vertreterin der Weltbank, der Weltpresse oder einer NGO tauchen die Schülerinnen in die Simulation ein und arbeiten engagiert an realistischen Lösungen für ihre Region und den Weltfrieden. Jede Region muss wiederholt vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen ihre Programme und Vorhaben vorstellen und verteidigen und auf Nachfragen aus anderen Regionen überzeugend reagieren. Auch das Handeln an der Weltbörse und das Aushandeln von Verträgen um Industriestandorte und ausreichend Agrarprodukte gehören genauso zur Simulation wie das Versenden von Diplomaten und Entwicklungshelfern.
Mit wichtigen persönlichen Erfahrungen und enormen inhaltlichem Wissenszuwachs im Gepäck verlassen die Schülerinnen nach 2,5 Tagen die Simulation und den Bayerischen Wald und können nun mit Sicherheit die Komplexität globaler Zusammenhänge besser einschätzen und die zentrale Bedeutung sinnvoller internationaler Kooperation nachvollziehen.
Text und Fotos: Sabine Hoffmann, Oberstudienrätin

Die Vertreterinnen der Regionen Russland (Kiara Dereli, Q12), China (Theresa Moller, Q12), Japan (Alea Grüssner, Q12), Indien (Marlene Biller, Q12) und Südamerika (Isabella Pausch, Q12) an der Weltkarte: Einige versuchen mit dem Einsatz von Diplomaten und Enticklungshelferinnen und -helfern eher deeskalierend zu wirken, während andere mittels Truppen – oder Flugzeugstationierungen eher Stärke demonstieren wollen.

Die Generalsekretärinnen (Viola Wiesnet, Q12 und Klara Kern, Q12 vom Laurentius-Gymnasium) im Austausch mit den Vertreterinnen und der Europäischen Union.

Die Repräsentantin der Weltbank (Eva-Marie Voit, Q12) bei der Erstattung des ersten Weltbankberichts vor der UN-Generalversammlung

Die Vertreterinnen der Weltpresse (am Mikrofon: Emma Bock, Q12) berichten über die Vorgänge in den Verhandlungen und üben Kritik an der mangelnden Berücksichtigung von Klima- und Umweltschutzkriterien.

Eine Vertreterin Japans (stehend: Johanna Kick, Q12) in bilateralen Verhandlungen mit den Vertreterinnen aus China (Mitte: Emily Hofmann, Q12; rechts: Theresa Moller, Q12) zu den Rohstoffvorkommen vor den Senkaku-Inseln.