Mitarbeiterinnen des ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes Weiden-Neustadt/WN, unter dem Dach der Malteser, informierten im Rahmen eines ökumenischen Projektes in den drei zehnten Klassen über ihre Arbeit. Frau Herzer, Frau Stade und Frau Lauterbach informierten unter anderem über die Gründerin des Hospizwesens, Cicely Saunders, die ihr Anliegen folgendermaßen auf den Punkt brachte: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr leben.“ Noch heute besteht die Arbeit des Hospiz- und Palliativdienstes in der Begleitung von Sterbenden und in der Unterstützung von Angehörigen, sei es stationär im Hospiz St. Felix in Neustadt oder sei es ambulant im „Hospiz auf Rädern“, das Menschen in ihrem Zuhause unterstützt. Auch der „Herzenswunsch-Krankenwagen“ wurde vorgestellt, dessen Team sehr verschiedene, individuelle Wünsche erfüllt. Wichtig sei es vor allem auch, das Thema Tod aus der Tabu-Zone zu holen und darüber zu sprechen, um Menschen zu helfen und ihnen beizustehen. Am Ende der Veranstaltung standen Fragen zum Thema und die Ausgabe von Infoflyern mit den Kontaktdaten der verschiedenen Angebote des Hospiz- und Palliativdienstes in Weiden und Neustadt.
Und das schrieben die Schülerinnen in der Nachbereitung des Vortrags:
“Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben. Dieser Satz ist der Leitsatz des Hospizvereins. Hospiz bedeutet Unterkunft und genau das ist ein Hospiz auch für Menschen mit einer unheilbaren Krankheit. Die Menschen werden dort palliativ-medizinisch sowie pflegerisch behandelt. Das Hospiz ist an ein Krankenhaus gebunden, da die Gäste oftmals noch zu Untersuchungen etc. müssen. Im Hospiz wird man nicht Patient, sondern Gast genannt. Im Hospiz arbeiten überwiegend Ehrenamtliche und es wird teilweise von der Krankenkasse, aber auch viel von Spenden finanziert.
Jeder kann dort ehrenamtlich mitarbeiten, wenn er spezielle Ausbildungskurse absolviert hat, jedoch sollte man nicht dort arbeiten, wenn man sich gerade selbst in einer Trauerphase befindet.
Im Hospiz wird auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Gäste eingegangen. Es gibt zum Beispiel auch den Herzenswunschkrankenwagen, der den Gästen einen ihrer Wünsche erfüllen und sie dort hin bringt kann, wo sie gerne hin möchten, da es ein spezieller Krankenwagen ist.
Man versucht die Personen so zu therapieren, dass sie keine Schmerzen haben, um die Tage genießen zu können und nicht, um länger zu leben.
Es gibt auch verschiedene Therapieangebote durch Seelsorger etc. Diese Angebote sind nicht nur für die Gäste, sondern auch für deren Angehörige. Es gibt im Hospiz auch Zimmer für Angehörige, die weiter weg wohnen. Die Gäste knüpfen im Hospiz auch soziale Kontakte und müssen sich nicht alleine gelassen fühlen.
Nicht jeder der Gäste stirbt im Hospiz, es gibt auch Leute, die wieder entlassen werden.
Im Hospiz gibt es auch Gäste aus fast jeder Altersgruppe, der jüngste war um die 30.
Uns hat der Besuch durch die Mitarbeiterinnen des Hospizvereins auf jeden Fall sehr gut gefallen und es war interessant zu hören, wie das alles abläuft.
Wir finden es auch toll, dass solche Einrichtungen existieren und den Leuten die Chance gegeben wird, ihre letzten Tage noch zu genießen.”
“Am 14.02.2022 besuchten uns Frau Herzer und Frau Stade im Religionsunterricht. Sie arbeiten beide im Hospiz und berichteten uns in der Unterrichtsstunde über ihre Arbeit dort. Frau Herzer begann, über die Entstehung und Bedeutung eines Hospizes zu erzählen. Hauptpunkt war, dass die Kranken nicht alleine sein müssen und immer jemanden bei sich haben, auch wenn sie sterben.
Man möchte der totkranken Person die restliche Zeit ihres Lebens so perfekt wie möglich gestalten. Auch ist es wichtig, dass man nicht alles traurig und zu ernst sehen soll, sondern auch mit Spaß und Freude die restliche Zeit verbringen sollte. Man möchte der Person eine schöne letzte Zeit geben und deshalb geht man auch auf Wünsche und Bedürfnisse der Kranken ein. Wir haben auch Broschüren und Prospekte bekommen, für den Fall, dass bei uns in der Familie auch so eine Person ist, die Hilfe braucht, dass wir uns melden können.
Insgesamt hat uns der Besuch der Frau Herzer und Frau Stade sehr gut gefallen, da man zum einen einen guten Einblick in diesen Beruf bekommen hat und zum anderen, weil man sieht, dass es Menschen gibt, die einem in solchen Situationen helfen und einen unterstützen, sodass man nicht alleine sein muss.”
“Uns persönlich hat der Besuch der beiden Mitarbeiterinnen des Hospizvereins in der Religionsstunde am 14.02.2022 sehr gut gefallen, da man einen guten Einblick in die Arbeit des Vereins und dessen Bedeutung bekam und es auch insgesamt sehr interessant war.
Zu Beginn gab es einen Einblick, wie es früher war, an einer schweren Krankheit erkrankt zu sein. Zum Beispiel war man im Mittelalter eher ein Außenseiter, wenn man beispielsweise krank oder behindert war.
Die Intention dieses Vereins ist nicht hauptsächlich die Patienten auf den Tod vorzubereiten, sondern den Menschen die letzte Zeit ihres Lebens noch so schön wie möglich zu machen. Wenn man das Wort “Hospiz” hört, denkt man eigentlich automatisch an das Sterben und auch Leiden von Menschen und die beiden Mitarbeiterinnen des Vereins haben uns bei ihrem Besuch gezeigt, dass es auch anders sein kann. Manche Menschen erholen sich dort auch z.B. durch eine spezifische Schmerztherapie so gut, dass sie die Station wieder verlassen können, da sie auch gelernt haben, mit ihrer Krankheit umzugehen.
Zur Finanzierung wurde gesagt, dass die Krankenkasse den Großteil bezahlt, nicht alles, weil die Krankenkasse nicht will, dass man nur wegen des Gewinns das Ganze macht. Die weitere Finanzierung findet z.B. auch durch viele Spenden statt. Es gibt auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen, wofür man allerdings erst einmal eine Qualifikation benötigt.
Was uns auch in Erinnerung geblieben ist, ist, dass eher konkrete Beispiele von Patienten genannt wurden, um uns Schülerinnen die Arbeit des Hospizvereins besser zu veranschaulichen.
Alles in allem sind wir der Meinung, dass dieser Besuch uns einen sehr guten Eindruck in die Arbeit des Hospizvereins gab und dass das Projekt auf jeden Fall für die nächsten Jahrgänge weitergeführt werden sollte.”
Michael Birner, Studienrat
Sigrid Pirkl, Oberstudienrätin i.B.
Schülerinnen der Klassen 10a, 10b, 10c
Aileen Bergler Klasse 10 a, Lena-Maria Lowak Klasse 10 a, Luisa Richter Klasse 10 c, Sarah Schieder Klasse 10 b
Julia Wukert Klasse 10 a, Angelina Bierdümpfl Klasse 10 b, Angelina Falkenstein Klasse 10 b, Kristina Riedel Klasse 10 c
Livia Woche Klasse 10 c, Lotta Wiesner Klasse 10 b, Nuria Saleh Klasse 10 a