Aus der Schulgeschichte

 

Schichtunterricht – Auslagerung – Gebäudewechsel

 

Der weite Weg zum eigenen Schulgebäude

„Die Stadt muss jedenfalls einen Neubau für die Schule errichten“, schrieb der damalige Bürgermeister Knorr an die Kreisregierung der Oberpfalz, als er sie im Jahr 1914 über die Verhandlungen informierte, welche zur Übernahme der Höheren Mädchenschule durch die Stadt Weiden führen sollten. Die Verwirklichung des Vorhabens dauerte dann doch bis zum Jahr 1980.

 

Eine erste Heimat – das Asylgebäude (1907-1924)

Im Jahre 1907 hatten einige Weidener Bürger mit dem in Weiden seit 1892 tätigen Kinderasylverein eine „Höhere Töchterschule“ errichtet. Dem Verein gehörte an der Ecke Hermannstraße-Asylstraße ein Gebäude, das sich für die neue Schule eignete. Mit zwei Klassen zog man in den ersten Stock ein.

 

Wiederholte Erweiterungen und doch zu klein:
das Gebäude an der Ringstraße (1924-1939)

Das Gebäude der vormaligen Präparandenschule an der Ringstraße (1924-1939) erwies sich schnell als zu klein. Ein Erweiterungsbau war aber nicht finanzierbar.

Entgegen allen Befürchtungen wuchs die Zahl der Schülerinnen überraschend schnell. Nutzten im  Schuljahr  1907/08 erst 40 Schülerinnen das  neue Bildungsangebot, so waren es 1911/12 schon 80 und zwei Schuljahre später sogar 160 Mädchen. So erwies sich das Gebäude an der Asylstraße sehr bald als zu klein. Auf Antrag des Direktorats überließ die Stadt das frei werdende Gebäude der aufgelösten Präpa-randenschule dem Asylverein. Am 1. Mai 1924 zogen 215 Schülerinnen mit ihren Lehrkräften in das neue Schulhaus ein. Die Umwandlung der Höheren Mädchenschu

le 1925 in ein sechsklassiges Mädchenlyzeum bedeutete die Einreihung der Schule unter die Höheren Lehranstalten. Daneben wurde die eher praktisch ausgerichtete dreiklassige Mädchenmittelschule geführt, welche die Schülerinnen hauptsächlich vor allem in Fächern wie Hauswirtschaft und Buchführung einführen wollte. Überdies war dem Lyzeum eine einklassige Frauenschule angegliedert worden. Die Machtergreifung Hitlers 1933 und die Gleichschaltung des politischen und gesellschaftlichen Lebens ging auch an den Weidener Mädchenschulen nicht spurlos vorüber. Das Bestreben der Nationalsozialisten, den Anteil privat geführter und vor allem klösterlich beeinflusster Schulen zurückzudrängen, führte dazu, dass im Jahr 1937 dem Verein Kinderasyl die Weiterführung der Schule untersagt wurde. Die Stadt Weiden war gehalten, die Schulen zu übernehmen, sowohl das Lyzeum wie auch die dreiklassige zunächst Haustöchterschule genannte Mädchenmittelschule. Im Schuljahr 1929/39 besuchten 270 Mädchen die Anstalten.

 

Der Krieg und seine Folgen:
Weidener Mädchenschulen ohne eigenes Gebäude (1939-1958)

Erst 1959 konnte zum ersten Mal seit 1939 der gesamte Un-terricht in der früheren Max-Reger-Schule wieder in einem eigenen Schulgebäude erteilt werden - 15 Klassen in 12 Klassenzimmern.

Schon in den ersten Wochen des 2. Weltkrieges wurde das Schulgebäude an der Ringstraße als Hilfskrankenhaus eingerichtet. Die Schülerinnen mussten ab diesem Zeitpunkt in die Räume der Oberschule für Jungen in der Luitpoldstraße gehen, konnten diese aber nur an den Nachmittagen nutzen. Die durch Raumnot bedingten Einschränkungen zeigt drastisch ein Beispiel aus dem Schuljahr 1943/44: Wegen der beengten Raumverhältnisse sah sich die Schulleitung gezwungen, die Hälfte der rd. 100 neu angemeldeten Mädchen zurückzuweisen.

Letztlich kam der Schulbetrieb vom 10. April 1945 bis zum 2. Mai 1946 völlig zum Erliegen. Mit dem Wiederbeginn der schulischen Arbeit 1946 gingen die Mädchenoberschule und die dreiklassige Mädchenmittelschule auch getrennte Wege. Im Jahr 1950 wird die Schule endlich zur Vollanstalt, d.h. zur Mädchenoberrealschule (MORS), aufgestuft. Jetzt konnten die Schülerinnen das Abitur, das zur allgemeinen Hochschulreife führte, an der eigenen Schule ablegen.

 

Nur kurze Zeit frei von Raumsorgen:
der Altbau der früheren Max-Reger-Schule (1958-1970)

Erst 14 Jahre nach Kriegsende, 1959, konnte der Unterricht im Bau der früheren Max-Reger-Schule wieder in einem eigenen Schulgebäude erteilt werden. Im Schuljahr 1962/63 hatte dann auch jede Klasse ihren eigenen Raum, der Schichtunterricht war damit beseitigt.

 

Von Klassenzimmer zu Klassenzimmer 10 Autominuten:
das Hauptgebäude in der Luitpoldstraße (1970-1980)

Als die Schule, die seit 1969 Elly-Heuss-Gymnasium hieß, 1970 in den Altbau der Oberrealschule für Jungen einzog, schienen die größten Sorgen ausgeräumt – allerdings nur kurz. Der Anstieg der Schülerzahlen zwang zwei Jahre später wieder eine Klasse „zum Wandern“. Und die Schülerzahlen stiegen weiter . . . Filialen in der Schönwerth – und Sebastianstraße und im Realschulneubau wurden nötig.

 

Das Ende der Odyssee:
der Neubau an der Naab (1980)

Am 16. September 1980 war es endlich soweit:

Nach rund sieben Jahrzehnten fand die Irrfahrt der Schule durch die Stadt Weiden ein Ende.

Glückliches Ende der Odyssee der Schule: Der Neubau in den Naabauen, - stadt– und natur-nah.